Am 29. und 30. Oktober 2016 feierte der Kammerchor an der Universität Bonn in den Bonner Gemeinden St. Maria Magdalena und St. Sebastian mit der Aufführung von Georg Friedrich Händels MESSIAS musikalisch sein fünfjähriges Bestehen.
Händel komponierte das Oratorium 1741 in nur drei Wochen. Mit dem Libretto von Charles Jennens nach Texten des Book of Common Prayer und der King-James- Bibel vertont es mit seiner mitreißenden und berührenden Musik das Leben und Wirken Jesu Christi – von der Prophezeiung seiner Geburt bis hin zur Auferstehung von den Toten. Das vor allem in Großbritannien ungemein populäre Werk begeisterte sofort alle Mitwirkenden.
Der Kammerchor unter der Leitung von CHRISTOPH SPLITTSTÖSSER und das Borea Barockorchester unter der Leitung von ROBERT WITTBRODT folgten bewusst der barocken Aufführungspraxis. Händels Oratorien waren ursprünglich für einen kleinen Chor und ein kleines Instrumentalensemble komponiert. Von dieser kleineren Besetzung profitierte vor allem die Durchhörbarkeit der vielen polyphonen Passagen in Händels Musik.
Das Borea Barockorchester eröffnete beide Abende mit der festlichen Symphonie und feierte mit der Pifa, der Hirtenmusik, musikalisch die Geburt des Heilands. Der Chor startete mit dem freudigen Glory to God und lief spätestens beim sehr bekannten Halleluja noch einmal zur Höchstform auf.
Nicht nur Kammerchor und Barockorchester konnten das Konzertpublikum begeistern – in besonderem Maße glänzten die vier Solisten. So wurde es in beiden Kirchen andächtig still, als Tenor FLIPE BELIEIRO mit dem gefühlvollen Comfort ye, my people und anschließend mit dem freudigen Ev’ry valley für die Solisten eröffnete.
Auch die Sopranistin HANNAH GRIES (And lo, the Angel of the Lord came upon them) sowie Altistin CHARLOTTE QUADT (He was despised) harmonierten sehr gut mit dem Kammerorchester.
Ein musikalisches Highlight war die Arie The trumpet shall sound, in der sowohl Bass NIKOLAUS FLUCK als auch CHRISTOPH MÜLLER mit der Trompete brillierten.
Am 29. Oktober unter dem Dirigat von Christoph Splittstößer sowie am 30. Oktober unter dem Dirigat von Robert Wittbrodt konnten zwei eigenständige und dabei überzeugende Versionen des MESSIAS das Konzertpublikum begeistern. Alle Mitwirkenden freuten sich über den minutenlangen Applaus, der die Arbeit aller Musiker honorierte.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle der Gesellschaft zur
Förderung studentischen Musizierens e.V., ohne die dieses durchaus ambitionierte Projekt nicht möglich gewesen wäre. Es ermöglichte uns, Händels Musik kennen und mögen zu lernen und hat besonders den Chorsängern nicht zuletzt den ein oder anderen hartnäckigen Ohrwurm beschert.