Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
2. Mai 2014, 20:00 Uhr
Kreuzkirche, Kaiserplatz 1, Bonn
Zu Beginn des Konzerts begrüßte Magdalena Möhlenkamp als Vertreterin des Collegium musicum das Publikum mit einer kurzen Ansprache, die Sie hier nachlesen können.
Am 05.05.2014 berichtete der General-Anzeiger über das Konzert in einem ausführlichen Artikel, den Sie hier ebenfalls nachlesen können.
02.05.2014 Ansprache von Magdalena Möhlenkamp
zur Begrüßung vor dem Benefizkonzert für den Erhalt des Collegium musicum
am 2. Mai 2014 in der Kreuzkirche Bonn
Sehr geehrte Frau Dr. Schulte-Beckhausen,
lieber Herr Prof. Platen,
lieber Herr Mik,
sehr geehrte Frau Renate Hendricks,
liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
liebe Freunde der Musik,
Im Namen aller Musiker von Chor und Orchester des Collegium musicum heiße ich Sie und Euch ganz herzlich willkommen zu unserem Benefizkonzert am heutigen Abend.
„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“, hat E.T.A. Hoffmann einmal gesagt. Viel wurde in den letzten Wochen geredet über Kommunikation, über die Nichtkommunikation des Rektorats mit uns Studierenden, über missverständliche Kommunikation mit der Universitätsverwaltung. Viel wurde geredet, wenig musiziert.
Der Fortbestand des Collegium musicum sei ungewiss, hieß es. Ein zukünftiger Akademischer Musikdirektor womöglich beschnitten um organisatorische wie künstlerische Freiheiten?
Chor und Orchester verliehen ihrem Wunsch nach Fortführung der Probenarbeit und Aufnahme des Dialogs in einem offenen Brief an den Rektor Ausdruck.
Ergebnislose Worte, die Kommunikation versagte.
Uns Studierenden ist es ein Bedürfnis, am heutigen Abend wieder das in den Mittelpunkt zu stellen, worum es uns eigentlich geht: Um die Musik. Wider alle Begleitumstände mit unmissverständlichen Klängen und ohne viele Worte.
Chor und Orchester des Collegium musicum spielen für Sie Giuseppe Verdis Requiem und möchten mit diesem Konzert laute und leise Zeichen setzen für einen versöhnlichen Ton. Wo Sprache aufhört, fängt Musik an – mit ihrer universellen Botschaft und allseits verbindenden Wirkung.
Ich möchte fast glauben, dass es unsere Einladung zu diesem Konzert war, die den Rektor dazu veranlasste, uns vor wenigen Tagen ein Gesprächsangebot zu unterbreiten. Es soll eine neue Tonsprache gefunden werden – im Dialog mit Studierenden. Nun bleibt zu hoffen, dass Chor und Orchester des Collegium musicum bald wieder in der Universität willkommen sind. Und wenngleich es unglückliche Umstände sind, die uns heute hier zusammenkommen lassen, blicke ich freudig in die gefüllten Reihen dieser Kirche: Es ist die Musik, der Einsatz für den Erhalt des studentischen Musizierens, der uns verbindet.
Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihr Kommen und Ihre Unterstützung.
Mein besonderer Dank an diesem Abend gebührt darüber hinaus
- unserem Dirigenten, André Kellinghaus,
- der Kreuzkirche Bonn, besonders Pfarrer Schäfer und Frau Freist-Wissing,
- unserem studentischen Organisationsteam unter der Leitung von Philipp Haug, das Außerordentliches geleistet hat und
- allen weiteren Helfern und UnterstützerInnen, die dieses Konzert ermöglichen, indem sie sich stark machen für den Erhalt des studentischen Musizierens an der Uni Bonn.
Auf dass es weiter gehe mit der Musik: Ich wünsche Ihnen und uns allen einen unvergesslichen Konzertabend.
05.05.2014 General-Anzeiger Bonn
Bonner Kreuzkirche
Benefizkonzert: Großer Applaus für das Collegium musicum
Von Bernhard Hartmann
BONN. Das Collegium musicum der Bonner Universität hat viele Freunde. Selten wurde das so eindrucksvoll deutlich wie beim gefeierten Benefizkonzert für den Erhalt des Collegium musicum am Freitagabend in der Kreuzkirche.
Dicht gedrängt saßen Zuhörer aller Altersschichten auf den Bänken der Kreuzkirche, um den Klängen von Giuseppe Verdis „Requiem“ zu lauschen – eine Wiederaufführung des Konzertes, mit dem sich der Akademische Musikdirektor André Kellinghaus im Februar von seinen Ensembles verabschiedet hatte.
Für das Benefizkonzert in der Kreuzkirche war Kellinghaus, der sein Amt wegen Kompetenzbeschneidungen im Zuge der kulturellen Neuausrichtung an der Uni niedergelegt hatte, noch einmal ans Pult „seines“ Collegium musicum zurückgekehrt. In ihrer Begrüßungsansprache hatte Chor-Sprecherin Magdalena Möhlenkamp gesagt, dass es mittlerweile wieder zu einem Gespräch zwischen Uni-Rektor Jürgen Fohrmann und den Ensembles gekommen sei. „Es soll eine neue Tonsprache gefunden werden – im Dialog mit Studierenden“, sagte sie. In ihrer Ansprache begrüßte Möhlenkamp unter anderem die beiden früheren Musikdirektoren Emil Platen und Walter L. Mik wie auch die Bonner SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks.
Obwohl dem Collegium derzeit noch der Zugang zu den Räumlichkeiten der Universität versagt ist und es für Proben ausweichen muss, erlebte man ein „Requiem“ von großer Intensität. Kellinghaus führte Chor und Orchester unaufgeregt und mit ruhiger Hand, was den innigen Abschnitten natürlich sehr entgegenkam, wovon aber auch die Präzision der dramatischen Zuspitzungen der Dies-irae-Sequenz wirkungsvoll profitierte.
Auch der groß besetzte Chor leistete hier Außerordentliches. Abgerundet wurde die von der Gesellschaft zur Förderung des studentischen Musizierens (GFSM) Bonn ermöglichte Aufführung durch ein ausgezeichnetes Solistenquartett mit den Bayreuth-erfahrenen Sängerinnen Julia Borchert (Sopran) und Nadine Weissmann (Mezzosopran) sowie dem Tenor Francisco Almanza und dem Bassisten Christoph Stegemann.
Nach der Aufführung erhob sich das Publikum spontan von den Sitzen und spendete viele Minuten lang begeistert Applaus. Mancher in der Kirche wird sicherlich in diesem bewegenden Augenblick gewünscht haben, dass die Uni-Leitung Kellinghaus bewegen möge zurückzukehren.
Ein Erfolg war das Benefizkonzert auch finanziell: 7.446 Euro wurden fürs studentische Musizieren gespendet.