Vom 14. bis 18. Oktober 2011 kam der Studentenchor Cantus Albaruthenicae aus Minsk nach Bonn; finanziell unterstützt von der GFSM.
Der Chor gab A-Cappella-Konzerte in Bergneustadt am 15. und in der Schlosskirche der Universität Bonn am 17.10. mit geistlicher und weltlicher Musik aus Russland und Weißrussland.
Am 18.10. folgte dann ein gemeinsames Konzert des Chors mit dem Orchester des Collegium musicum in der Aula der Bonner Universität mit der Messe As-Dur von Franz Schubert.
Der Akademische Musikdirektor Walter L. Mik über den Austausch zwischen Bonn und Minsk:
Die Kontakte mit Musikern aus der belarussischen Hauptstadt Minsk begannen in den frühen neunziger Jahren, als die Stadt Bonn Musikgruppen suchte, die das frisch geschlossene Kulturpartnerschafts-abkommen mit Leben füllen konnten. Mit Chor und/oder Orchester hat das Collegium musicum seitdem das Land mehrfach bereist. Als bisherige Höhepunkte sind die Projekte „Mozart-Requiem“ (mit dortigen Solisten) und die vielbejubelte, politisch durchaus heikle Aufführung der 13. Sinfonie von Schostakovitch „Babi Jar“ in Kooperation mit dem Männerchor der Belarussischen Musikakademie zu nennen. (Dieses Konzert liegt übrigens auf einer vielbeachteten CD vor, die im Büro des Collegium musicum käuflich zu erwerben ist.)
Bei diesen vielfältigen Besuchen ergaben sich immer wieder auch Kontakte zum Studentenchor Cantus Juventae Minsk (heute Cantus Albaruthenicae). Es handelt sich hierbei um einen ambitionierten Chor mit einer Chorleiterin, die ihre Ausbildung in Belarus und in den Niederlanden erhielt. Dadurch fühlt sie sich sowohl den Traditionen russischer Vokalmusik als auch der Ästhetik westlicher Gesangskunst verbunden. Diese spezielle Verbindung hat uns nun angeregt, ein gemeinsames Schubertprojekt zu realisieren. Neben der „Unvollendeten“ wurde als Hauptwerk die große Messe in As-Dur erarbeitet und (vermutlich) zum ersten Mal in Belarus aufgeführt. Neben den musikalischen Erlebnissen hat uns vor allem die überwältigende Gastfreundschaft der belarussischen Freunde berührt und nahezu beschämt. Immerhin haben diese Erfahrungen beim Gegenbesuch des Chores in Bonn erhebliche Energien freigesetzt und dazu geführt, dass auch dieser Teil des Projektes zu einem bewegenden Erlebnis wurde.